Das Parlament, ein Tal der Ahnungslosen

Man staunt immer wieder, wie unwissend und blauäugig auch Parlamentarier der Geldschöpfung gegenüber stehen. Die grosse Mehrheit scheint nicht einmal zu wissen, dass der überwiegende Teil unseres Geldes gar nicht von der Nationalbank in Umlauf gebracht, sondern von den privaten Banken aus dem Nichts geschöpft wird. Mein junger Kollege Andrew Müller wollte es genauer wissen und fragte konkret nach. Toni Brunner wollte sich nicht äussern, da er zu wenig von der Materie verstehe. Christian Levrat meint wirklich, die Nationalbank sei die einzige Institution, die real Geld schaffen könne und Caspar Baader hängt tatsächlich dem Volksglauben an, die Banken verliehen das Geld der Sparer. Und der Mann ist im Gespräch als Bundesrat – es ist schwer zu glauben. Man fühlt sich wie im «Tal der Ahnungslosen». So wurde in der alten DDR das Gebiet um Dresden genannt, weil es kein Westfernsehen empfangen konnte.

Es gibt aber auch erfreuliche Ausnahmen: Der Grüne Jo Lang ist dafür, dass nur noch die Nationalbank Geld schöpfen kann und Andi Gross findet es richtig, die Geldschöpfung durch die Privaten zu hinterfragen, denn sie handelten nicht im Interesse der Schweiz, sondern ihres Profits. Kumulieren Sie die beiden, auch wenn Sie sonst nicht grün oder links wählen (und im Kanton Zug, bzw. Zürich wohnen).

Lesen Sie den ganzen Bericht von Andrew Müller: http://www.zeitpunkt.ch/news/artikel-einzelansicht/artikel/im-tal-der-ahnungslosen-die-nationalbank-und-das-parlament.html

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3 Antworten auf Das Parlament, ein Tal der Ahnungslosen

  1. Ich bin gerade auf den letzten Seiten des Buches ‚Aftershock‘ das nicht nur den Zerfall des Amerikanischen Traumes beschreibt sondern auch die weltweite Inflation und Rezession, die daraufhin folgt. Hier ist die ISBN Nr. für diejenigen, die sich im Englishen durchschlagen können. Für mich war’s lesenswert weil wir ganz einfach nicht alleine sind auf dieser Welt und vor allem vom grossen Bruder über dem Teich abhängen.
    ‚Aftershock‘, the next Global Financial Meltdown, ISBN 978-0-470-91814-2.
    Wertvolle Grüsse!

  2. Peter H. sagt:

    Ich wundere mich immer wieder, wie studierte Wirtschaftsfachleute leichtgläubig alles in sich hineinsaugen und offenbar nicht fähig sind, die Grundlagen unseres Wirtschaft- und Finanzsystems zu begreifen, jeden „Käse“ blind nachplappern und einfach jeden Blödsinn mitmachen, ja sogar noch propagieren.

    Darum „Hut ab!“ vor Christoph Pfluger. Endlich jemand, der die an sich recht einfache Sachlage auf den Punkt bringt und konkret ausspricht. Respekt!

  3. max lenz sagt:

    schmaler grat
    es ist fuer uns laien schwierig, zu unterscheiden zwischen verschwoerungstheorien und berechtigtem anprangern von missstaenden und es besteht immer die gefahr, dass man auf die falsche seite des grates faellt.

    bei einer ersten durchsicht dieser homepage faellt mir am stil eine note von „besserwisserei auf“, aber ich bemuehe mich, auf dem grat zu bleiben…

    bin 56 und nicht sehr belesen, bezeichne jedoch julius hackethal als einen hervorragenden kritiker, da er in seinen buechern seine thesen immer zusammen mit der kritik daran durch ausgwiesene fachleute vortraegt…

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