Zu ihrer Podiumsveranstaltung zur Frage « Welche Neutralität braucht die Schweiz?» lädt die Neue Helvetische Gesellschaft nicht einmal Vertreter der Neutralitätsinitiative ein.
Welche Neutralität braucht die Schweiz? Diese Frage will die Neue Helvetische Gesellschaft (NHG), die älteste staatsbürgerliche Vereinigung der Schweiz, an einer Podiumsdiskussion vom 24. Januar behandeln.
Zwei Nato-Freunde, Prof. Urs Saxer und der NZZ-Journalist Georg Häsler, sollen unter der Gesprächsleitung von Esther Girsberger Antworten finden.
Die Antwort geht schon aus der Art der Fragestellung und den beiden geladenen Experten hervor.
Welche Neutralität braucht die Schweiz? Offenbar nicht die «immerwährende», wie sie bis zum Einmarsch Russlands in die Ukraine und der Übernahme der Wirtschaftssanktionen der EU gegolten hat.
Die beiden Gäste der Neuen Helvetischen Gesellschaft vertreten klare Positionen:
- Georg Häsler, Oberst i Gst und Redaktor bei der NZZ hat sich wiederholt und dezidiert für eine Annäherung der Schweiz an die Nato ausgesprochen.
- Urs Saxer, Professor für Völkerrecht und Staatsrecht an der Universität Zürich ist Co-Autor des sog. «Cottier-Manifests». Darin heisst es u.a., «die Neutralität hat ihren militärischen Nutzen für die Schweiz verloren». Es sei «möglichst rasch eine Anpassung der schweizerischen Neutralität an die Hand zu nehmen» und die Waffenausfuhr von einer derart angepassten Neutralität zu trennen.
Die Neue Helvetische Gesellschaft rühmt sich, sich «seit ihrer Gründung immer wieder erfolgreich für den Zusammenhalt der Schweiz eingesetzt» eingesetzt zu haben.
Zusammenhalt im 21. Jahrhundert bedeutet für sie offenbar, die Stimmen für die Fortführung der Neutralität, wie sie die Initiative verlangt, von der Debatte auszuschliessen. Für sie ist das Bestreben, die angeblich immerwährende Neutralität endlich in der Verfassung festzuschreiben, nicht einmal der Diskussion würdig.
Die Neue Helvetische Gesellschaft wurde 1914 gegründet, als der ausbrechende Erste Weltkrieg die Schweiz zu zerreissen drohte – die Deutschschweiz stand mehrheitlich auf Seiten Deutschlands, die Romandie auf Seiten Frankreichs. Dank der Neutralität konnten die Schweizerinnen und Schweizer fühlen wie sie wollten, das Land blieb neutral.
Die Neue Helvetische Gesellschaft versteht sich als Nachfolgeorganisation der 1761 gegründeten Helvetischen Gesellschaft, die massgeblich zur Überwindung des Ancien Régime und zur Gründung des modernen Bundesstaates beigetragen hat.
Die Podiumsdiskussion findet statt am Freitag, 24. Januar 2025, 18:15 bis 21:00 Uhr im Atrium der Zürcher Kantonalbank, Bahnhofstrasse 9, in Zürich. (Einladung, pdf)
Dem Anlass sind viele kräftige Stimmen für die Neutralität – der Voraussetzung für Frieden! – zu wünschen.
Das ist bewusste Täuschung und damit Landesverrat